Kürzlich verlor ich einen Eindruck. Ein Bild. Etwas, das festzuhalten gut gewesen wäre. Doch es ist verloren.
Etwas aber blieb: Ein Text, der sich aufdrängte, der entstand und der nun steht. Das ist schon was.
Das Bild, der Eindruck, das, was ich verlor, mag nun verewigt sein, in Text geronnen. Doch ist all das nur angereichert, nicht die Quelle, nicht der Grund. So ist der Ursprung fort, vergangen. Schade – es wäre leicht gewesen, festzuhalten, was ich sah: Ein Spinnennetz, gehalten von zwei Zweigen. Ein ganzer Kosmos, dachte ich. Begrenzt, doch unendlich für Bewohner, die es nicht besser wissen. Ein All und Alles, das nur als solches spürt, der all den Wald darum nicht kennt – sind das nicht wir im Universum? Was kennen wir schon, was wissen wir nur über den Zustand von alldem, das sonst noch existiert? Eigentlich sind wir Idioten.
Wir wissen nichts, wir kennen nichts. Wir glauben bloß. Und danken höchstens, dass unser Wissen uns etwas lehrt.
Ein Foto hätte es geben. Quelle und Geschöpf beisammen. Doch das Spinnennetz fand ich nicht wieder.