Manchmal muss man Ideen einfach aufgeben – so auch den Neustart des Romans, über den ich hier zumindest teilweise berichtet habe. Nach all den Jahren der Beschäftigung damit haben sich mir mehrere Herausforderungen gestellt.
Über die Tatsache, dass es nur einen Protagonisten gibt, habe ich schon berichtet – nun wäre eine Robinsonade wie diese nicht die erste ihrer Art gewesen, da neben Robinson Crusoe auch Marlen Haushofers „Die Wand“ ein weiteres prominentes Beispiel ist.
Gerade mit letzterem Roman hätte sich meiner immer vergleichen müssen, obwohl so gut wie nichts ähnlich zu Haushofers Roman ist – außer der Einsamkeit des Protagonisten und seinem Weg darin.
Gerade in den letzten Monaten habe ich Fortschritte erzielt hinsichtlich Kontinuität und Gestaltung. Dennoch blieben Zweifel daran, ob es mir letztlich gelingen würde, die Story angemessen umzusetzen. Offenbar gelang es mir nicht. Und offen gestanden: Ich habe während der Arbeit daran nun auch die Lust verloren. Was nicht heißen soll, dass ich niemals weiterarbeiten werde. Aber das, was ich in den letzten Monaten erarbeitet habe, gefällt mir nicht, überzeugt mich nicht, und ich kann keine Motivation dafür schöpfen – und ich denke, das ist dann auch der springende Punkt. Es liegt weniger an dem Roman selbst, als mehr an meiner Haltung dazu. Ich arbeite an anderen Dingen, die sich größer gestalten, als ich anfangs dachte. Es ist auch eine befriedigendere Arbeit, der ich mich nun zunächst stärker widme.
Das ist in Ordnung.
Wie es letztlich mit meiner Version einer Robinsonade weitergeht, weiß ich nicht. Darauf kommt es auch gar nicht an. Wichtig ist nur, den Kopf freizubekommen und nicht aus dem Schreiben selbst zu geraten. Vielleicht werde ich noch eines Tages erneut von einem Blitz getroffen, vielleicht ist der Roman eines Tages tatsächlich fertig. Oder auch nicht. Es ist nicht wichtig.
Die Idee gebe ich für andere auf, die derzeit Gestalt annehmen. Es wird ein guter Tausch sein.