Alles beginnt mit einem Treppensturz – oder geht zu Ende, wie man es sieht. Hier, an der Schwelle des Todes, tun sich neue Eindrücke auf. Die Welt, wie sie war, wird unwichtig, das was da kommen mag, ist ungewiss. Was nun geschieht, geschieht vielleicht oder geschieht vielleicht nicht – wer weiß das schon? Und wie schnell geschehen Dinge hier, wenn sie denn geschehen sollten?
„Die Schwelle“ ist eine Chronik des Verlöschens und daher weniger plotgetrieben als spekulativ.
Ich habe Sie mehrfach gelesen, und es macht mir tatsächlich Freude, diese Geschichte vorzutragen – denn sie lebt meiner Ansicht nach vom Vortrag.
Das Video gibt es natürlich auf meinem YouTube-Kanal.
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Mir gefallen solche Themen, nennt mich morbide. Aber der Tod war schon als Teenager für mich interessant. Ich startete 1985 als 14-Jähriger eine Kurzgeschichten-Reihe namens „Blick in den Tod“, von der ich acht Episoden schrieb. Immer ging es um ds Sterben und dem darauf folgenden Blick ins Jenseits. Natürlich bin ich nicht so verrückt und zeige diese Werke. Es gibt sie übrigens noch alle als Orginalmanuskrpt, die ersten habe ich noch mit einer mechanischen Schreibmaschine getippt, die eine Menge Kracht gemacht hat, wenn ich meine Geschichten in die Tastatur hämmerte.
Dieses Interesse sollte man nicht mit Todessehnsucht verwechseln. Aber in der Tat gibt „Die Schwelle“ einen fast schon zärtlichen Blick auf das, was kommen mag oder vielleicht auch nicht. Und warum sollte der Blick nicht zärtlich sein? Angst zu haben hieße, garantiert Angst zu haben vor dem, das garantiert eintritt. Spricht man mit alten Menschen, erstaunen sie mich eher mit einer Gelassenheit, von der ich glaube, dass sie einen Sinn haben könnte. Dass die Natur es schon bewerkstelligt, dass ein nahendes Ende harmloser erscheint als noch in jungen Jahren.
Und wer sich die Aussagen jener ansieht, die Angst vorm Tod haben, nimmt oft zur Kenntnis, dass sie eher die Sorge treibt, Künftiges zu verpassen – ein nachvollziehbarer Grund. Wir haben kein Problem damit zu akzeptieren, dass die Welt schon lange da war, bevor wir geboren wurden, und keinem ist es unangenehm. Daher haben wir auch keine Angst vor dem „Nichts“, in dem wir vorher schon gewesen sind.
Wie auch immer man es nehmen mag, so ist der Prozess des Verlöschens jedem von uns gegeben. Und mehr beschreibt „Die Schwelle“ denn auch gar nicht. Vom „Blick in den Tod“ der 80er-Jahre ist „Die Schwelle“ jedenfalls so weit entfernt wie das Jenseits …